Literatur und Theater

Literatur und Theater – das unbekannte Wahlfach in der Kursstufe

„Literatur und Theater“ ist in der Tat ein Fach, unter dem sich wenige Genaueres vorstellen können, obwohl es schon seit vielen Jahren am THG unterrichtet wird. Was passiert also hinter der verschlossenen Klassenzimmertür?

Der Bildungsplan rückt bedingungslos die Schülerinnen und Schüler ins Zentrum des Faches:

„Das wichtigste Medium der Gestaltung im Theater sind stets die Gestaltenden selbst.“

Selbst die Literatur hat in LuT nur dienende Funktion: Schülerinnen und Schüler erfahren und erproben die Weltsicht anderer, hinterfragen diese kritisch und verstehen sie, um so ein eigenes Verhältnis zur Welt entwickeln zu können – im Theaterspiel! (Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Bildungspläne 2016 Gymnasium: Literatur und Theater.)

In der Planung bedeutet das für mich, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern jede Stunde aufs Neue, die Chance zum Theaterspiel zu geben, gleichzeitig aber auch theoretische oder theatergeschichtliche Impulse sowie unterschiedliche Theatermacherinnen und Theatermacher zu präsentieren.

Jede unserer Doppelstunden beginnt mit theaterpädagogischen Spielen, dem sogenannten Warm-up, das einerseits aus dem typischen Schultag herausholen soll und andererseits ins Theaterspiel hineinhelfen will.

Flashmob der LuT-Kurse des THG und Kepler-Gymnasiums

Wir setzen uns thematisch mit Raum und Zeit auseinander, erkunden den Umgang mit dem Requisit, das Spiel mit Maske oder experimentieren mit unterschiedlichen Status. Ab und an verlassen wir dabei auch das sichere Schulhaus und machen die Fußgängerzone zu unserer Bühne, z. B. in unserer „Heuschrecken-Performance“ gemeinsam mit dem Kepler-Gymnasium im Herbst 2019. Auch die Pforzheimer Zeitung berichtete in Text und zahlreichen Bildern davon.

Wir arbeiten mit verschiedenen theaterästhetischen Mitteln, wie chorischem Sprechen zur intensiven Gestaltung von Texten, erarbeiten Rollenbiografien und näheren uns auch der Theatergeschichte und -theorie praktisch an, indem wir beispielsweise Szenen aus der traditionsreichen Commedia dell‘Arte entwickeln oder Brechts Verfremdungseffekte ausprobieren.

Gleichzeitig ist „Literatur und Theater“ ordentliches Unterrichtsfach in der Kurstufe, d.h. es werden Klausuren geschrieben und man kann es als Prüfungsfach im mündlichen Abitur wählen.

Eine gängige Definition von Theater lautet „A spielt B und C schaut zu“ und in diesem Sinne sind wir LuT-lerinnen und LuT-ler ständig auf der Suche nach dem C in unserem Theaterleben!

Die Schülerinnen und Schüler der J2 präsentieren der Öffentlichkeit immer eine vollkommen eigenständig erarbeitete Inszenierung zu einem vorgegebenen Thema, über die wir auf der THG-Homepage und dem Schulaccount bei Instagram informieren. In den vergangenen Jahren waren sie durch die Pandemie hierbei leider eingeschränkt. Da sie nicht vor Publikum aufführen durften, drehte der Kurs 2021 „nur" ein Video und produzierte der Kurs 2022 „lediglich" ein Hörspiel. Beide waren für einen begrenzten Zeitraum online zugänglich. Der Kurs 2025 entwickelte bereits am Ende der J1 mit „Unter Druck" ein Stück, das nach den Prinzipien des Forumtheater von Augusto Boal, das Publikum zum Mitspielen und direkten Eingreifen in die Handlung aufforderte.

Sie sehen also, unsere Türen sind gar nicht fest verschlossenen!

Birgit Heike Knobloch

VERKÖRPERT (Kurs 2021)
Lysistrata auf der Intensiv (Kurs 2022)
Unter Druck (Kurs 2025, J1)
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