Soll ein Mensch, der nicht mehr leben möchte, ein tödliches Präparat bekommen, um sich selbstbestimmt das Leben zu nehmen? Eine Verfassungsrechtlerin, ein Arzt, ein Anwalt, ein Pastor und ein Sterbewilliger diskutieren diese hochbrisante Frage auf der Bühne - Argumente werden ausgetauscht, verschiedene Meinungen prallen aufeinander. Und das Publikum spielt eine zentrale Rolle: Denn am Ende der fiktiven Sitzung des Ethikrates entscheidet es, ob dem Wunsch entsprochen werden soll oder nicht.
Mit dem kontrovers diskutierten Thema der Sterbehilfe beschäftigt sich der Autor Ferdinand von Schirach in seinem Stück "Gott", das am Montagabend in Bietigheim-Bissingen aufgeführt wurde. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Demokratie-AG und des Leistungskurses Gemeinschaftskunde der JS1 nutzten die Gelegenheit und besuchten das Schauspiel. Dass das Theater als Ort des gesellschaftlichen Diskurses funktioniert, zeigte sich auch auf dem Heimweg: Das emotionale Thema ließ uns nicht los und wurde sogar noch am Bahngleis mit anderen Besucherinnen und Besuchern des Stücks diskutiert.
Philipp Müller, 26. Februar 2024