Theaterstücke werden nicht geschrieben, um im stillen Kämmerlein oder in einem Klassenzimmer gelesen zu werden, sie wollen gespielt und gesehen werden, sie brauchen eine Bühne und das Publikum. Und endlich dürfen wir wieder Publikum sein – eine absolute Bereicherung für den Literaturunterricht!
Am Freitag, den 01. Oktober, hatte ich endlich wieder die Gelegenheit, mit Schülerinnen und Schülern meiner beiden Literatur-und-Theater-Kurse gemeinsam ins Theater zu gehen.
Meine Wahl war auf Goethes „Iphigenie von Tauris“ gefallen, das Stück gehört zu meinem Standardrepertoire, wenn ich die Form des geschlossenen Dramas behandle – doch wie viel besser, anschaulicher und motivierender wird ein Drama für den Unterricht, wenn man es nicht nur liest, sondern im Theater erleben kann!
Die J2 hatte Goethes „Musterbeispiel“ für das geschlossene Drama bereits im vergangenen Schuljahr lesen „dürfen“, die J1 wird es im Laufe dieses Schuljahres lesen, ganz unterschiedliche Voraussetzungen also für unseren Theaterabend. Ich freue mich schon sehr auf den Austausch mit den beiden Kursen in der kommenden Woche, die Schilderung der Erlebnisse sowie die gemeinsame Interpretation des Gesehenen, der zahlreichen Inszenierungseinfälle, der ästhetischen Wirkung und Aussageabsichten dahinter.
Birgit Heike Knobloch, 03. Oktober 2021