Frankreich 2017

Schüleraustausch mit Brissac-Quincé / Frankreich

Eine lange Fahrt und ganz schön viel Aufregung

Der große Tag, den alle schon so sehnsüchtig erwartet hatten, war gekommen! Zusammen mit Frau Kohler und Frau Winter machten wir uns auf den Weg nach Frankreich. Mit dem Bus fuhren wir nach Straßburg und von dort weiter mit dem TGV nach Angers. Um 19:45 Uhr wurden bei uns aus Müdigkeit und Erschöpfung Neugier und Aufregung. Am Bahnhof wurden wir sehr herzlich und lautstark samt Willkommensplakat von unseren französischen Austauschschülern empfangen und unseren Familien zugeteilt, die uns mit ins neue Zuhause für die nächsten zwei Wochen nahmen.

Brissac-Quincé und die Bügermeisterin

Am Morgen fuhren wir zusammen mit unseren Austauschpartnern zur Schule in Brissac-Quincé. Während die Franzosen in den Unterricht mussten, bekamen wir eine Führung durch den kleinen Ort mit gerade mal 3059 Einwohnern. Wir besuchten den Wochenmarkt mit verschiedenstem Sortiment von Stühlen bis hin zu rosafarbenem Käse. Anschließend wurden wir und auch unsere Austauschpartner von der Bürgermeisterin höchstpersönlich mit leckeren Keksen und Säften empfangen. Da Kekse nicht satt machen, ging es danach zur Schulkantine. Gar nicht so einfach, sich in deren Ablauf und Trubel zurechtzufinden! Am Nachmittag besichtigten wir das wunderschöne Schloss des Ortes.

Ein Tag am und rund ums Meer

Der Tag begann schon um 07:30 Uhr mit der Fahrt zur Atlantikküste zusammen mit unseren Austauschschülern. Am Morgen entdeckten wir bei einer Rallye die Halbinsel Fouras-les-Bains in Charente Maritime. Später ging es dann nach Rochefort, wo wir ein interessantes Schiff namens Hermione und ein Knoten-Museum besichtigten. Am Abend warteten dann die Gastfamilien in der Schule auf uns. Es gab traditionelle „fouées“, eine Brötchenspezialität, aus dem extra auf dem Schulhof aufgebauten Holzofen. Das Wochenende wurde individuell bei den Familien verbracht.

Wein, Trauben und „Flaschen“

Der unbeliebte Montag fing nicht wie in Deutschland mit Argwohn an, sondern begeisterte uns mit einem Besuch im Weinmuseum in St. Lambert du Lattay. Wie von vielen erhofft gab es allerdings keine Weinprobe, aber dafür für viele die erste eigene Lese. Daraus durften wir dann unseren eigenen leckeren Traubensaft herstellen und verkosten. Am Nachmittag begaben wir uns dann in eine Art von Flaschenhöhlen, die in dieser Gegend durch den Steinabbau für den Hausaufbau entstanden. Die Form, in der das Material abgetragen wurde, ähnelt im Querschnitt riesigen Flaschen. So wurde die Erdoberfläche gewahrt, während man darunter aushöhlte.

Angers, liqueur et sirop

Am Dienstag besuchten wir in der nächstgelegenen größeren Stadt Angers den berühmten Likörhersteller Giffard in seiner Fabrik. Wir durften natürlich keine Liköre kosten, hatten dafür aber eine außergewöhnliche Sirup-Verkostung und die Chance, unseren eigenen Sirup mit nach Hause zu nehmen. Im Anschluss erkundeten wir in Kleingruppen auf eigene Faust die Stadt, was viele natürlich zum Shoppen nutzten. Selbstverständlich durften die Souvenirs für unsere Lieben daheim und als Andenken für die schon bisherige unvergesslich tolle Zeit nicht fehlen, bevor das Schloss von Angers auf uns wartete.

Junge Deutschlerner und große Schultüten

Den Vormittag verbrachten wir in der Grundschule des Ortes damit, uns den ganz kleinen Deutschlernern vorzustellen und deren Fragen zu beantworten über Schule, Freizeit und andere Dinge aus unserem Leben in Deutschland. Ebenso zeigten wir ihnen Fotos von unseren Schultüten von der Einschulung und erzählten, was es damit auf sich hat und was sich darin so befindet. In Frankreich ist diese Tradition unbekannt, aber wenn es nach den Kindern geht, nicht mehr lange. Den Nachmittag gestalte jeder individuell mit seiner Gastfamilie.

Collège et CDI

Unseren letzten Tag vor der Abreise verbrachten wir in der Schule, in der uns der sogenannte CDI vorgestellt wurde - eine Bibliothek, Recherche-Ort und Leseecke zugleich - den wir in deutschen Schulen so nicht kennen. Wir waren begeistert. Anschließend nahmen wir am Unterricht teil. Neu waren für uns das angespannte Klima im Klassenraum und der sehr große Respekt gegenüber den Lehrern. Glücklicherweise ist das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern in Deutschland um einiges lockerer und angenehmer!

Abschied und Vorfreude

Der Abschied am Freitagmorgen gestaltete sich tränenreich. Zwar freuten sich viele von uns auch wieder auf zu Hause, aber trotzdem fiel der Abschied von der mittlerweile ins Herz geschlossenen Gastfamilie besonders schwer. Es bleibt uns aber die Vorfreude auf den Gegenbesuch der Franzosen Ende März.

Aylin Altintas

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