Ende November bis Anfang Dezember fand in allen 5. und 6. Klassen ein Workshop von „Clemens hilft" zum Thema Medienbildung und Prävention statt. Bereits im letzten Schuljahr wurden die heutigen 6. Klassen von Clemens Beisel zum bewussten und angemessenen Umgang mit dem Handy angeleitet, aber wie sich noch zeigen sollte, stellt dieser eine große Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler dar..
Zu Beginn bot Josephine Jahn allen das Du an und beantwortete Fragen zu ihrer Person. Dabei erfuhren die Anwesenden, dass ihre Lieblingsfarbe rosa und ihr Lieblingsessen vegetarische Lasagne sei. Derzeit habe sie kein Haustier, früher habe sie ein Kaninchen gehabt. Josephine ist 28 Jahre alt, hat soziale Arbeit studiert und sich dabei auf Medien spezialisiert. Sie gibt Workshops an Schulen in ganz Baden-Württemberg und forscht an der Universität..
Nachdem sich Josephine vorgestellt hatte, erkundigte sie sich danach, was die Schülerinnen und Schüler vom letzten Workshop in Erinnerung hätten. Vielen Themen wurden genannt, u. a. die Einstellungsmöglichkeiten auf dem Handy, Bildrechte, Bildschirmzeiten und WhatsApp-Klassengruppen. Doch es wurde nicht nur darüber geredet, es wurde auch praktisch getestet – natürlich unter strengen Regeln! Das Handyverbot galt natürlich auch während des Workshops, es durfte nur zum Zweck der Übung herausgeholt und im Flugmodus auf den Tisch gelegt werden..
Gesagt, getan. Die Handys lagen auf dem Tisch und nun kontrollierten die Schülerinnen und Schüler ihre Bildschirmzeit. Laut Experten von „Klicksafe“ sollten 11- bis 13-Jährige maximal 90 Minuten täglich frei verfügbare Bildschirmzeit haben. Das individuelle Ergebnis auf den Handys sah etwas anders aus, bleibt aber natürlich geheim. Josephine führte bildhaft vor Augen, wie viel zum Beispiel drei Stunden Bildschirmzeit am Tag eigentlich bedeuten: Im Jahr seien das 1080 Stunden, insgesamt 45 Tage am Bildschirm. Wenn man einrechne, dass man acht Stunden Schlaf am Tag braucht, seien es sogar 67,5 Tage im Jahr..
In der anschließenden Diskussion darüber, warum das problematisch sei, kamen viele Gründe auf den Tisch. Die Schülerinnen und Schüler kannten sich gut aus, z. B. dass zu langes Starren auf den Bildschirm Kopfschmerzen bereite, man bei Essen nicht merke, wann man satt ist und man süchtig werden könne. .
Danach wurde das Wissen zum Thema Bildrechte getestet. Die Klasse wurde in zwei Gruppen eingeteilt, von denen sich jeweils eine ausgewählte Person eine „Action-Frage“ stellte: Darf ich einen Mitschüler an der Bushaltestelle fotografieren? Darf ich auf Wunsch einer Mitschülerin ein Foto von ihr mit ihrem eigenen Handy machen? Knifflige Fragen, bei deren Beantwortung Josephine unterstützend half und erklärte. Den Kindern war zum Beispiel nicht klar, dass man unter 14 Jahren die Einwilligung der Eltern bei der Veröffentlichung von Personenaufnahmen braucht.
Susan Abert, 6. Dezember 2023