„[…] daß die Worte Demokratie und Freiheit nicht bloß Worte, sondern lebensgestaltende Werte sind […]”
Auszug aus der Antrittsrede vor der Bundesversammlung (12.9.1949), in: Theodor Heuss: Die großen Reden. Der Staatsmann, Tübingen 1965, S. 88.
Diese Worte des ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland und Namensgebers unserer Schule sind 1949 wie auch heute 2021 wahr und existenziell. Sie beschreiben den Kern und damit das Wesen unseres demokratischen Verständnisses von Zusammenleben. Demokratie muss geübt und gelebt werden. Sie muss jeden Tag neu errungen und gegen ihre Feinde verteidigt werden. Hierzu gehört sowohl der „Streit“, also die zivilisierte verbale, manchmal auch sicher harte, Diskussion um Positionen und Meinungen als auch die Kooperation. Diese Kultur des zivilisierten Diskurses, also des Ringens um unterschiedliche Positionen und Lösungen, und die Fähigkeit des Respektierens, Akzeptierens anderer Meinungen und damit auch des Konsenses sind Grundlagen eines demokratischen Zusammenlebens. Im politischen Betrieb, gerade in Wahlkämpfen und anschließenden Koalitionsverhandlungen, werden diese Aspekte öffentlich sichtbar wie sonst selten.
Genau diese Fähigkeiten sollen Schülerinnen und Schüler frühzeitig erlernen. Wahlen und Politik im Unterricht bzw. in der Schule zu behandeln und einzuüben sind existentielle Gesichtspunkte, um diese auf eine politische Partizipation vorzubereiten. Gerade aus solchen Gründen heraus führen wir die Juniorwahl 2021, eine Wahlsimulation mit unterrichtlicher Begleitung, am THG durch. Unsere Schulwahlen basieren auf zwei Säulen, der unterrichtlichen Auseinandersetzung mit und der Simulation der Bundestagswahl selbst.
Demokratie und damit auch die Freiheit frei zu wählen, ist das Lebenselixier unserer Gesellschaft.
Sven Hübner, 19.09.2021